Schlafwagon A/C

Hallo ihr Lieben,
diesmal schreiben wir euch aus Ernakulam (Kerala). Hier werden wir jetzt auch erstmal bis zum 23.3. bleiben um ein bisschen Urlaub zu machen.
Unsere Zeit in Chennai, Kiliyanoor, Pondicherry und Karikal war sehr kurz, aber auch voller Erlebnisse.

Durch Robi hatten wir die Moeglichkeit die andere Bevoelkerungsschicht Indiens kennen zu lernen. In Kiliyanoor uebernachteten wir in einem katholischen Convent. Der Empfang der Schwestern vor Ort war sehr herzlich (obgleich die Unterkunft etwas gewoehnungsbeduerftig war) und am naechsten Tag sind wir dann zu der Schule und der Kirch gefahren, die von Isselhorst gespendet wurden.

Der Empfang von den Kindern und Mitarbeitern war ueberwaeltigend. Nicht nur das uns riesige Blumenketten umgelegt wurden und alle uns mit riesen grossen Augen anstarrten.. Nein, ein komplettes Tanzprogramm war extra fuer uns von den Kindern auf die Beine gestellt worden. Man konnte merken, dass uns alle sehr dankbar waren und man sagte uns, dass auch die sonstigen Dorfbewohner von dem Bau der Haeuser provitiert haben. Die Situation erschien uns beiden etwas grotesk, da wir ja nun wirklich nichts zu dem Bau der Gebaeude beigetragen hatten… Nun gut, jetzt sassen wir da und erlebten unsere eigene Willkommensfeier.. Wir hatten zum ersten Mal die Moeglichkeit Zuckerrohr frisch vom Feld und Kokosnuesse frisch von der Palme zu geniessen. Alle waren ein wenig traurig, dass wir nur ein paar Stunden da waren und wir nach dem Lunch schon wieder weiter gefahren sind. Das Angebot mal wieder nach Kiliyanoor zu kommen steht! Wir sind schon am ueberlegen..

Als wir dann wieder an dem katholischen Convent ankamen, holte uns James ab und wir fuhren mit ihm und Robi nach Karikal. In dieser Stadt sollten sich unsere Wege auch trennen. Robi und James wuerden laenger dort bleiben, weil Robi dort geschaeftliches zu erledigen hatte. Auf dem Weg dorthin machten wir einen kleinen Stop am Strand, wo wir unter anderem mit James Cricket spielten und das Fahren in den „Linksverkehr-Autos“ uebten (beides nicht einfach, aber mit eine bisschen Uebung muesste auch das zu machen sein..).


Am Abend sassen wir dann noch mit den beiden in einer Bar und feierten unseren letzten gemeinsamen Abend (In indischen Bars gibt es im uebrigen keine Frauentoiletten..). Bis wir in unserem Hotelbett lagen war es 00:00Uhr und wir vielen totmuede in unsere Betten.

Am naechsten Tag (Samstag) sollte unsere grosse Reise dann starten. Um 14.30 Uhr fuhr unser Bus von Karikal nach Trichy. Ganze 3 1/2 Stunden verbrachten wir eingequetscht in diesem lauten, wackeligen Ding. Schraeg vor uns sass ein Mann, der sich tatsaechlich alle 5 Sekunden umdrehte um uns unentwegt an zu starren und dabei keine Miene zu verziehen. Das war aber auch das einzige gruselige Erlebnis bei dieser Busfahrt. Die laendliche Landschaft Indiens hatten wir ja schon bei unseren Fahrten mit James kennen gelernt Und so erschienen uns Reis- und Zuckerrohrfelder, sowie die kleinsten Oertchen, nicht mehr ungewoehnlich.

In Trichy angekommen fanden wir den Bahnhof auf Anhieb. Wir schleppten unsere Rucksaecke durch die Gegend und hatten noch eine Stunde Zeit bis der Zug kommen sollte. Also gaben wir unsere grossen Rucksaecke an der Aufbewahrung ab und assen noch schnell ein paar Chiapatis im Bahnhofsimbiss. Als der Zug dann kam, fragten wir noch schnell nach dem richtigen Wagon und stiegen ein. Im relativ geraeumigen 4er Schlafabteil hatten wir genug Platz. Zeitig machten wir uns bettfertig und legten uns auf die Pritschen (ganz oben). Mit uns im Abteil reiste noch ein indisches Paar, mit dem wir leider kaum Zeit hatten, uns zu unterhalten. Die Nacht verlief bis auf ein paar heftige Ruckler und staendiges Aufwachen recht ruhig.

Um 5:45 am Morgen, nach 10-stuendiger Fahrt, kamen wir dann in Ernakalam an. Robi hatte ein Zimmer in einem nahegelegenen Hotel („Good Shepherd“) am Vortag fuer uns reserviert. Als Julia nachfragte, ob es das richtige Hotel sei, war die Antwort aber erst „full, full!“. Naja, wir wohnen jetzt seit 2 Tagen in gerade diesem Hotel :). Es ist sehr warm (zum zerfliessen), es gibt einiges an Ungeziefer (Laeuse auf dem Kopf (Anti-shampoo ist am Start) und Kakerlaken im Bad) aber trotzdem geniessen wir unsere Zeit hier in vollen Zuegen.

Bis bald, Julia und Jonah

Kirchen und Tempel

Heute ist Mittwoch und wir haben in unseren wenigen Tagen in Chennai bereits viel erlebt.

Gestern stellte Robi uns einen Fahrer zur freien Verfuegung der uns dann ein wenig die Stadt zeigte. Zunaechst fuhren wir zur St. Thomas Church auf einem Berg. Von dort aus hatten wir einen wunderbaren Blick ueber die Stadt. Anschliessend besichtigten wir eine weitere St.Thomas Kirche im Herzen der Stadt (Zur Info: St. Thomas war einer der 11 Juenger von Jesus und ist hier in Chennai irgendwo gestorben). Die Kirche wurde auf seinem Grab gebaut und ist fuer die wenigen Christen in dieser Stadt etwas ganz besonderes.

Anschliessend besuchten wir noch unseren ersten traditionellen Hindutempel. Unglaublich diese Architektur. Die Fotos werden euch aus den Socken hauen!

Jetzt sind wir quasi schon auf dem Weg nach Kilyjanoor (keinen Plan wie man das wirklich schreibt..). Eine sieben stuendige Autofahrt liegt vor uns!

Bis bald, Julia und Jonah

Chennai

Hallo ihr Lieben,

sitzen gerade in Chennai in dem Haus von Robi und seiner Familie. Wir sind hier so herzlich empfangen worden, wie man sich das kaum vorstellen kann.

Der Flug war super (nachdem wir die anfaengliche Schwierigkeit den richtigen Flughafen zu finden, dann doch irgendwann gemeistert hatten) und am Flughafen von Chennai wurden wir dann mit einem Schild empfangen: „Mr. Jonah / Mrs. Julia“. Robi und sein Fahrer James (wat nen Name fuer nen Fahrer!!) brachten uns dann zu unserem Hotel. Fuer uns erscheint das Zimmer wie eine Luxussuite im Hilton. Immer Wasser, ein weiches Bett, AC, Fernseher, Sofa, Sessel… alles!!

Nachdem wir uns den Tag ueber Robis verschiedene Arbeitsstellen angeschaut hatten (ein Bestattungsunternehmen, eine Airconditioning-Vertrieb und eine Bus- und Autovermietung, lud er uns hier in sein Haus ein, indem wir so herzlich begruesst wurden, dass es uns fast unangenehm war. Die naechste Tagen sind jetzt nahezu durchgeplant. Morgen abend haben wir eine 7stuendige Autofahrt nach Kilianoor vor uns, wo wir dann auch 2 Naechte bleiben.

Das Wetter is hier uebrigens echt der Hammer. Super warm und die Luftfeuchtigkeit haut einen wirklich um. Am Strand kann man hier, aufgrund irgendwelche Umweltprobleme, nicht baden.. Schade, aber spaetestens in Goa werden wir uns in die Fluten stuerzen.

Ach ja, der Abschied von Kindern fiel uns schwerer als gedacht. Wir sind jetzt schon am ueberlegen, wie man den Kontakt wirklich aufrecht erhalten kann…

So, nach diesem anstrengenden Tag werden wir dann jetzt gleich, nach einer Nachttour mit dem Auto durch Chennai, totmuede in unser weiches Bett fallen.

Bis denne,
Julia und Jonah

Es geht weiter…

Heute dann also der letzte Beitrag aus Tughlakabad/Delhi.
Am Montag fliegen wir um 10.10h nach Chennai und besuchen dort das Partnerdorf von Isselhorst.

Vorher haben wir noch jede Menge zu regeln.
– Waesche waschen (Zum Glueck gibt es bei uns in Deutscland Waschmaschinen. Wir haben uns schon drei Blasen an den Haenden zugezogen, von dieser elenden Plakerei..)
– Geschenke verteilen (Haben gestern 72 Paar Ohrringe fuer die Kinder gekauft, sie in kleine Tuetchen gepackt und werden sie spaetestens am Samstag abend verteilen, damit die kleinen auch ein Andenken an uns haben)
– Klopapier und diverese Verpflegungen kaufen
– Freitag und Samstag muessen wir ausserdem noch zur Schule!
– Samstag und Sonntag Holi feiern
– … und uns natuerlich von den Kindern verabschieden und noch soviel Zeit wie moeglich mit ihnen verbringen!

Haben leider keine Ahnung, wann wir es wieder in irgendein Internetcafe etc. schaffen. Wenn ihr euch sorgt, dann koennt ihr ja auch einfach eine SMS schreiben..

Bis bald, Julia und Jonah

Jami Masjid

Gestern hatten wir erstmal genug Zeit um auszuschlafen. Um 10 Uhr klingelte der Wecker. Wir bevorzugten Kekse und Wasser zum Fruehstueck und versuchten langsam wach zu werden. Obwohl wir hier jede Nacht mindestens 10 Stunden schlafen sind wir morgens doch immer recht geraedert, da die Matratzen in unseren Betten hier nur auf duennen Pressholzplatten liegen und unsere verwoehnten europaeischen Ruecken damit noch nicht wirklich zurecht kommen.

Da uns vorgestern Abend, bei einem Bier 🙂 , bewusst geworden ist, dass unsere Zeit in Delhi schon in einer Woche vorbei ist, hatten wir fuer gestern noch einen Ausflug geplant.

Um 13 Uhr fuhren wir mit dem Tuktuk zur Jami Masjid, die groesste Moschee Indiens. Der Reisefuehrer hatte schon angekuendigt, dass diese in den engen Gassen von Old Delhi liegt, aber unsere Vorstellung von „eng“ war wohl eindeutig etwas weiter als die Wirklichkeit.

Nach einer 45 minuetigen Fahrt bog unser Fahrer in eine Gasse, an welcher rechts und links diverse Markstaende aufgebaut waren. Hier wird wirklich alles verkauft! Klamotten, Huehner (sogar Kueken in Pappschachteln!), Fisch, diverse Snacks und Mitbringsel… Zudem war die Strasse vollgestopft mit Menschen, Kuehen, Autos, Fahrradrikschas, Ziegen und Bussen.. In Deutschland wuerde man in einer solchen Situation wohl von Stau sprechen. In Delhi aber findet sich immer ein Weg, auch wenn er noch so klein ist.

Vor uns, auf einem kleinen Huegel, war jetzt die Moschee zu sehen. Gigantisches Bauwerk! Unser Fahrer hielt an, wir gaben ihm sein Geld und gingen, begleitet von gefuehlten 1000 Menschen und den merkwuerdigsten Geruechen zu einem Eingang der Moschee.

Wir stiegen eine Treppe hinauf, auf welcher unzaehlig viele Bettler ihre Haende nach uns ausstreckten und uns auf Hindi anflehten, ihnen doch etwas zu geben. Diese Problematik ist in Delhi wirklich weit verbreitet und mittlerweile haben auch wir es gelernt zumindest nach aussen so zu tun, als wuerden wir diese Menschen ignorieren. Bevor wir die Moschee betreten durften, musste wir, wie bereits erwartet, unsere Schuhe ausziehen, die wir dann im Rucksack verstauten. Anschliessend kauften wir noch eine „Fotoerlaubnis“ fuer RS 200 (ca. 4 Euro) und begaben uns dann in den gigantischen Innenhof.

Unser erster Blick fiel auf die sogenannte Hauptgebetshalle. In der Mitte eine riesige Zwiebelkuppel, rechts und links zwei etwas kleinere und ganz aussen auf jeder Seite noch ein Turm. Alles erbaut aus rotem Sandstein. Davor war, zwischen den ganzen Menschen, ein Wasserbecken zu erkennen, in dem die Glaeubigen rituelle Waschungen vornahmen. Die Sauberkeit des Wassers ist vermutlich mit der des Ganges zu vergleichen. Wir nahmen also Abstand davon uns auch zu waschen und begaben uns in die Gebetshalle, in der auch ein paar Glaeubige Richtung Mekka knieten und ihre Gebete murmelten.

Zwischen den betenden Menschen fuehlten wir uns allerdings etwas unwohl und so verliessen wir die Halle und steuerten einen Mann an, der Karten fuer einen der beiden Tuerme verkaufte. Inder mussten RS 10 (ca. 20 Cent) und Touristen RS 20 bezahlen. Wir wollten uns das nicht entgehen lassen und so kauften wir zwei Tickets. Der Aufstieg in den ca. 50 Meter hohen Turm war mehr als beschwerlich. Es war so eng, dass man gerade selbst genug Platz hatte. Das wurde dann zu einem Problem, wenn einem von oben jemand entgegen kam. Der Ausblick ueber Delhi und das Rote Fort entschaedigte allerdings fuer diese Strapazen. Unglaublich wieviele Menschen in eine Stadt passen. Von oben betrachtet sieht es aber dafuer auch so aus, als wuerde Dehli bald aus allen Naehten platzen. Der Abstieg war ebenso beschwerlich wie der Aufstieg und wir waren froh als wir dieses Abenteuer beendet hatten.

Das im Reisefuehrer angepriesene rote Barthaar von Mohammed ersparten wir uns und verliessen die Moschee. Nachdem wir unsere Schuhe wieder angezogen hatten sprach uns ein Inder im Batman T-shirt an. Er fragte uns woher wir kaemen und sagte uns das er in Deutschland viele Freunde habe. Die Angst, dass Batman uns auch in irgendein Geschaeft schleppen wollte, erwies sich als Trugschluss. Er war wirklich einfach nur an uns interessiert und brachte uns dann auch durch das Getuemmel der engen Gassen zu dem naechsten Tuktuk. Wir verabschiedeten uns von ihm und unser neuer Tuktuk Fahrer brachte uns wohlbehalten, nach einigem Nachfragen bezueglich der Strecke, wieder nach Hause.

Wieder angekommen brauchten wir erstmal eine kleine Pause. Diese wurde dadurch unterbrochen, dass Aarti an unsere Tuer klopfte. Aarti ist 19 Jahre alt, stumm und fast taub und lebt seit ca. 6 Jahren bei Prayas. Im Mai wird sie Prayas verlassen. Wir verstaendigen uns mit ihr durch eine Art Gebaerdensprache und verstehen sie teilweise besser als die anderen Maedchen. Alsa Abschiedsgeschenk hatte sie Julia ein Mendhi (traditionelle Hennabemalung der Haende) versprochen. In einer einstuendigen Sitzung malte sie ein wahres Kunstwerk auf Julia linke Hand, welches uns jetzt auch den Rest unserer Reise begleiten wird. Nach dem Abendessen verzogen wir uns auf unser Zimmer und liessen den Tag Revue passieren.

<%image(20070226-100_0944.jpg|413|310|Jami Masjid)%>
Aarti:
<%image(20070226-100_0713.jpg|413|310|Aarti)%>

Morgen kommt angeblich hoher Besuch aus England. Irgendein Minister. Wir hoffen ganz feste, dass es nicht der Tony ist. Wir werden berichten..

Alles Liebe, Jonah und Julia

Bier

So, heute mal nur eine kurze Notiz.
Sind gerade auf einem Markt (auf dem wir letztens auch Klopapier erstanden haben) und muessen gleich auch schon wieder nach Hause. Die Kinder verlangen nach uns.

Wollten euch nur wissen lassen, dass wir nun endlich Bier (Kingfisher) gefunden haben und heute abend mal einen gemuetlichen Abend haben werden!

Lieben Gruss, Jonah und Julia

P.S.: Gestern haben wir erfahren, dass am 01.03. deutsche Besucher bei Prayas sind. Angeblich Studenten, die wir dann herumfuehren sollen. Das wird ein Spass..

Reiseplanungen

Schreiben heute aus einem Internetcafe direkt um die Ecke! Der Server bei Prayas scheint nicht der beste zu sein und so ist ein oeffentliches Internetcafe schon die sicherere Alternative! Man sitzt hier auf ca. 1 1/2 Quadratmetern, eingefercht in einer kleinen Holzkiste!! Aber nun ja, das Internet laeuft…

Vorgestern haben wir unsere weitere Reise geplant. Am 5. Maerz geht es weiter nach Chennai. Per Flugzeug. Dort treffen wir Robbie, der Kontakte zu dem Partnerdorf von Isselhorst hat (Killianur). Er hatte uns schon in Deutschland zugesichert uns eine guenstige Unterkunft zu besorgen.
In Chennai bleiben wir ca. 3 Tage und fahren dann mit dem Zug (ca.12Std.) weiter nach Kerala. Dort treffen wir uns mit Rene. Ihn haben wir ueber das Studivz kennen gelernt. Er macht in Kerala auch ein Praktikum. Dort machen wir dann erstmal ein paar Tage Urlaub bis es weiter nach Goa und Mumbai geht..

Aber jetzt bleiben uns ja erstmal noch ca. 2 Wochen Prayas. Die Kinder wachsen uns immer mehr ans Herz und man kann schon vermuten das der Abschied relativ schwierig wird. Wohl fuer beide Seiten.
Gestern haben wir dann so ganz nebenbei erfahren, dass wir fuer unsere Unterkunft doch etwas bezahlen muessen. Zuerst waren es ca.300 Euro, jetzt haben wir uns aber auf 150 Euro geeinigt. Es scheint so zu sein, dass man in Indien nicht ueber Geld spricht, wenn man nicht gefragt wird. Unser Fehler! Wieder was dazu gelernt.

So, das wars dann mal wieder fuer heute. Vielen Dank fuer eure lieben Kommentare. Wir registrieren alle und freuen uns auch immer wieder was von euch zu hoeren.

Lieben Gruss, Jonah und Julia

Fotos

So, heute mal ein paar Fotos fuer euch!

Hier erstmal unsere Wirkungsstaette. Sind am Anfang etwas merkwuerdig aus, dass die Kinder in der Schule auf dem Boden sitzen.. Ist aber total normal und man gewoehnt sich auch dran..
<%image(20070219-100_0571.jpg|400|300|Schule)%>

Das Bild haben wir auf einer Tuktuk-Fahrt gemacht. Es zeigt einen typischen Slum.. Natuerlich hat Indien auch viel buntere und schoenere Bilder.. Allerdings ueberwiegen diese Eindruecke in Delhi
<%image(20070219-100_0587.jpg|400|300|Slum)%>

Der Lotustempel:
<%image(20070219-100_0630.jpg|400|300|Lotustempel)%>

Ebenfalls auf einer Fahrt mit dem Tuktuk gemacht.. Diese Art von Transport ist hier an der Tagesordnung. Und das Bild ist in Bezug auf die Menge der transportierten Gueter durchaus steigerungsfaehig!
<%image(20070219-100_0650.jpg|400|300|Transport)%>

Das ist ein Mosaik, welches an dem Prayas Gebaeude haengt.
<%image(20070219-100_0658.jpg|400|300|Mosaik)%>

Lieben Gruss, Julia und Jonah

Lotusblueten und Klopapier

Da in Indien gestern ein Feiertag war brauchten wir nicht zur Schule. Dennoch hatten wir viel zu tun. Unser Zimmer sollte gestrichen werden. Fuer uns bedeutete das: Umzug! Das andere Gaestezimmer wurde vorgestern gestrichen und nennt sich jetzt fuer einen Tag unser Zuhause. Wollen wir hoffen das es dabei bleibt, da es hier naemlich keine Dusche oder etwas vergleichbares gibt und wir uns das Bad mit den Angestellten teilen muessen. Ausserdem stinkt die indische Farbe enorm. Unsere wenigen Sachen waren schnell rueber geraeumt und auf diesem Wege wurden wir auch unseren Muell los. Bis jetzt haben wir naemlich noch keine Ahnung wo die hier ihren Muell lassen.

Dann machten wir uns auf den Weg zum Bahai-Tempel, selbstverstaendlich wieder mit dem Tuktuk. So langsam werden die Fahrten mit diesen Motorrikschas schon zur Routine, dennoch schaffen wir es aufgrund der teilweise nicht vorhandenen Strassen- und Verkehrsverhaeltnissen nicht, ohne Rueckenschmerzen aus diesen Dingern heraus zu kommen.

Bei dem Tempel angekommen waren wir von seiner Bauweise enorm beeindruckt. Im Reisefuehrer stand schon, dass die Architektur oft mit dem Sydnez Opera House verglichen wird. Ohne dieses jemals gesehen zu haben, moechten wir das bestaetigen. Der Tempel sieht aus wie eine riesige weisse Lotusbluete, inmitten eines riesengrossen Parks.

Wie wir spaeter erfuhren wurde er 1986 fertig gestellt. So sahen wir zwar keinen wirklich traditionellen, aber dennoch sehr beeindruckenden Tempel. Er ist Bestandteil einer Religion, die auf dem Propheten Bahai aufgebaut ist. Ziel dieser Religion ist es, alle Religionen, Rassen und Menschen in Frieden zu vereinen und zwischen ihnen keine Unterschiede zu machen. Hoert sich wirklich gut an, aber in wie weit das wirklich umsetzbar ist, ist fraglich…

Nachdem wir unsere Schuhe ohne Probleme wieder erhalten hatten, entschlossen wir uns noch nach Delhi zu fahren. Denn obwohl gestern Feiertag war hatten die Geschaefte geoeffnet. So begaben wir uns mit dem Tuktuk wieder zum Connaught Place, um dort einen unterirdischen Basar zu besuchen. Unsere Klopapiervorraete waren aufgebraucht und wir wollten fuer Nachschub sorgen. Der Basar entpuppte sich aber jedoch als, fuer unsere Verhaeltnisse „Kram- und Ramschmarkt“. CDs, Computerspiele, Klamotten, und Lederwaren aller Art (sogar eine 5 Meter lange Peitsche wurde uns angeboten). Also konnten wir hier nun wirklich kein Klopapier finden. Zudem wurde es hoechste Zeit, das Tageslicht zu erblicken, da der Gestank fast unertraeglich war und ein europaeischer Kreislauf damit wohl auch nicht lange zurecht kommt. Aber wie sollten wir jetzt an Klopapier kommen? Unser naechster Gedanke war eine Apotheke. Aber wie sollte man die in diesem ganzen Getuemmel finden? Unser Reisefuehrer verriet uns die Adresse der naechstgelegenen und wir machten uns auf den Weg.

Insgesamt mussten wir an 2 Hauptstrassen 3 mal die Strasse ueberqueren. So todesmutig wie Ulrich Wickert in seiner bekannten Reportage aus Paris waren wir aber nicht und so hielten wir uns daran gleichzeitig mit Einheimischen die Strasse zu ueberqueren. Diese Taktik ging zwar auf, eine Apotheke fanden wir jedoch trotzdem nicht. So „bummelten“ wir noch ein bisschen durch die Strassen und liessen uns von dem Getuemmel durch die Gegend treiben. Nach 2 Stunden Delhi Innnenstadt wollten wir dann aber auch schnell wieder nach Hause. Zu vergleichen ist das in etwa mit 10 Stunden Bielefelder Innenstadt und 20 Stunden Kneipenluft.

Wir suchten uns den naechst besten Tuktuk-Fahrer und verliessen die Innenstadt Richtung Tughlakabad (Der Ort an dem wir wohnen / quasi ein Vorort von Delhi). Abgesehen von der wieder recht holprigen Fahrt gab es diesmal keine Probleme. Der Fahrer kannte unser Ziel und so kamen wir schnell am Prayas-Gelaende an. Den Rest des Tages verbrachten wir draussen mit den Kindern.

Gerne wuerden wir euch jetzt noch ein paar Fotos von diesen und anderen Erlebnissen praesentieren.. Aber leider hat der Rechner an dem wir gerade sitzen keinen USB-Anschluss..

Alles Liebe, Julia und Jonah

P.S.: Natuerlich haben wir eine Alternative fuer das fehlende Klopapier: Taschentuecher!