Normal, Wueste, Tropen…

Ich habe nun seit dem letzten Eintrag gut 5000 Km zurueckgelegt und dementsprechend unterschiedliche Gebiete abgeklappert und Erlebnisse gehabt – vom vergleichsweise gemaessigtem Adelaide ueber das „ofenheisse“ Outback bis zum tropischen Cairns.

Adelaide ist zwar eine Millionenstadt, trotzdem ist es dort nicht sonderlich spannend. Die City ist ganz nett, der Strand schoen, aber das gewisse Etwas fehlt irgendwie. Da ich meine Outback-Tour nicht frueher beginnen konnte hab ich mich daher entschlossen die Umgebung Adelaids ein wenig zu erkunden. Eine Wanderung durch die Adelaide Hills und der Besuch des Cleland Conservation Park haben mich den laengeren Aufenthalt dann aber doch nicht bereuen lassen. Besonders der Tierpark, in dem einem auf einer riesigen Flaeche zahme Kaengurus, Emus, Pelikane usw. uebern Weg laufen war ziemlich spannend. Also alle ganz schoen, aber letztendlich war ich doch froh als endlich die Tour ins Herz Australiens beginnen konnte.

<%popup(20090121-CIMG5546_800x600.JPG|800|600|Adelaide Hills mit Sicht auf die Stadt)%><%popup(20090121-CIMG5607_640x480.JPG|640|480|Cleland Conservation Park)%><%popup(20090121-CIMG5655_800x600.JPG|800|600|Cleland Conservation Park)%>

Coober Peedie liegt auf halben Weg nach Alice Springs und ist ein ziemlich seltsames Nest – mein erster Stop. Bis auf wenige Ausnahmen sind dort alle Gebauede unter der Erde – Wohnungen, Kirchen, Buchhandlung, Hostels… Um 5 Uhr Nachts in CP angekommen muss ich mir zunaechst 4,5 Stunden Schlaf goennen. Als ich schliesslich morgens aus meiner Hoehle herauskomme ist klar was Coober Peedie bedeutet – Hitze! Die Temperatur steigt an diesem Tag auf 45 Grad an… relativ normal, 50 Grad ist hier auch kein Problem.
Einen Tag in Coober Peedie gebraten, geht es am naechsten Morgen frueh Richtung Alice Springs weiter. Alice unterscheidet eigentlich nichts von einem normalen Staedchen bis auf die Lage mitten in der Wueste natuerlich, es ist komischerweise sogar ziemlich gruen. Die Temperaturen sind hier zwar nicht ganz so extrem, unter 40 Grad wird das Thermometer die naechsten vier Tage aber auch hier nicht sinken. Am folgenden Tag beginnt schliesslich die Outback-Tour – die naechsten drei Tage werde ich mit einer 24-Koepfigen Gruppe in einem Minibus durch die Wueste kurven, Wanderungen um den „Ayers Rock“ sowie den „Olgas“ und auf dem „Kings Canyon“ machen, im Freien unter einem unglaublichen Sternenhimmel schlafen (Kontaktlinsen drin lassen 🙂 und eine verdammt gute Zeit haben.

<%popup(20090121-CIMG5730_800x600.JPG|800|600|Coober Peedie - Sicht vom "Dach")%><%popup(20090121-New.JPG|600|800|Dingo und ich)%><%popup(20090121-CIMG6410_800x600.JPG|800|600|...)%><%popup(20090121-CIMG6066_600x800.JPG|600|800|KLEINER Teil vom Ayers Rock)%><%popup(20090121-CIMG5930_800x600.JPG|800|600|...)%><%popup(20090121-CIMG6270_600x800.JPG|600|800|Kings Canyon)%><%popup(20090121-CIMG6391_800x600.JPG|800|600|Kings Canyon)%>

Die Gruppe ergaenzt sich richtig gut und bei Einigen steht am Ende der Tour fest, dass man sich auf jeden Fall wiedersieht. Die drei Tage sind anstrengend, aber die Eindruecke und Erlebnisse einfach einmalig. Wir stehen immer um vier Uhr morgens auf damit wir bei den Wanderungen moeglichst die Nachmittagshitze meiden koenne, geschlafen wird aber auch nicht frueher als ein Uhr weil lecker Bier aus der Kuehlbox so gut schmeckt :-)… die drei Tage werden also voll ausgenutzt.
Am Ende der Tour bleiben unheimlich viele Dinge haengen. Die Landschaften, der „Dingo-Ueberfall“ im Schlaf, Fussball auf roter Erde, eine ploetzlich auftauchende Kamelherde… und natuerlich die Leute mit denen man die Erlebnisse geteilt hat. Dementsprechend wird am letzten Abend in einem Pub in Alice nochmal richtig gefeiert, jaaaa richtig 🙂

<%popup(20090121-CIMG6165_800x600.JPG|800|600|Teil der Gruppe)%><%popup(20090121-CIMG5947_800x600.JPG|600|800|Olgas im Hintergrund)%><%popup(20090121-CIMG5980_800x600.JPG|800|600|Sicht vom Camp auf die Olgas)%>

Ich denke, dass der Ausflug ins Outback einer der beeindruckensten Teile meines Trips war. Ich habe super Erlebnisse gehabt, aber auch eine „haessliche“ Seite Australiens kennen gelernt. Waehrend der Tage in CP und Alice habe ich mich naemlich zum ersten Mal nicht ganz so sicher in Australien gefuehlt. So wurde uns empfohlen uns nicht alleine in abgelegenen Gebieten aufzuhalten, schon gar nicht bei Nacht. In diesen Gegenden leben ziemlich viele Aborigines, die einem haeufig nicht gut gesonnen sind. Alkoholprobleme und die mangelnde Integration in die Gesellschaft sind Gruende unter vielen. Waehrend unserer Outback-Tour hat unser Guide Ben uns ziemlich viel ueber die Geschichte und Entstehung Australiens, insbesondere auch ueber die Tragoedie der Aboriginies erzaehlt. Wenn man nur ein paar Tatsachen weiss, die den Uhrweinwohnern des Landes angetan wurden darf man sich allerdings ueber die problematische Situation heute nicht wundern. Ein Beispiel: 1968 war es noch gesetzlich erlaubt Aboriginies zu jagen!

<%popup(20090121-CIMG6662_800x600.JPG|600|800|Baron Falls bei Cairns)%><%popup(20090121-Cairns.JPG|600|800|Cairns)%><%popup(20090121-CIMG6728_600x450.JPG|450|600|...)%>

So, ich bin nun in Cairns im Nord-Osten Australiens angekommen… Tropen, 80% Luftfeuchtigkeit. Als naechstes werde ich im Great Barrier Reef schnorcheln und tauchen, danach fuer zwei Tage in den Regenwald „Cape Tribulation“ fahren um daraufhin auf halben Weg nach Brisbane eine 3-Tages Segelboot-Tour bei den „Whitsunday Islands“ zu unternehmen.
Bis ich Anfang Februar in Brisbane ankomme gibt es in kurzer Zeit also viel zu sehen und zu erlaben 🙂

Bis dahin…

Beste Gruesse vom roten Kontinent

Thomas